Die Essener Philharmoniker unterzogen sich 2013 einer Untersuchung der Arbeitsbedingungen hinsichtlich potenzieller Gefährdungen durch Lärm. Besonders die Orchestermusiker, die vor den Bläsern platziert sind, klagten über den deutlich zu lauten Klang.
Um diese Schallbelastung objektiv zu erfassen, wurden Messungen in drei unterschiedlichen Proben- und Spielstätten des Orchesters vorgenommen; der Probensaal und der Orchestergraben des Aalto-Theaters sowie der Probensaal der Philharmonie.
Zudem wurden vergleichbare Untersuchungen auch mit dem Opernchor im Chorprobenraum und einem alternativen Probenort durchgeführt. Das Ergebnis zeigte, dass der Schalldruckpegel bei den Bläsern und insbesondere bei der Horngruppe sehr hoch ausfiel. Aber auch im Opernchor wurden überraschend hohe Schallpegel gemessen. Aus einer subjektiven Befragung der Musiker ging hervor, dass sich beinahe alle Instrumentengruppen negativ über die Gesamtlautstärke an ihrem Platz äußerten, wobei der Orchestergraben des Aalto-Theaters noch deutlich am besten abschnitt.
Problem der beiden Probensäle war das eindeutig zu kleine Volumen, das weder eine notwendige Erhöhung des Abstands der Musiker zueinander noch die Einrichtung eines Mindestabstands der Wände vom Orchester erlaubte. Zugunsten der Lärmexposition der Musiker resultierte daraus die Schlussfolgerung, dass sich insbesondere der kleine Probenraum nicht für Orchestergesamtproben eignet. Der Orchestergraben hingegen, der schon in seinen Grundbedingungen auf mehr Zufriedenheit stieß, und der Probensaal der Philharmonie sollen weiteren raumakustischen Maßnahmen unterzogen werden, um die Akustik zu verbessern und die Schallpegelbelastung etwas zu optimieren.
Projektzeitraum: 2013 - 2015