Das Gebäude der heutigen Tonhalle wurde 1925/1926 durch den Architekten Wilhelm Kreis als Mehrzweckhalle erbaut. Die Nutzung war ursprünglich als Planetarium konzipiert. 1975 bis 1977 wurde das Gebäude durch den Architekten Hentrich-Petschnigg umgebaut. Die hochspezifische Kuppelform brachte allerdings große akustische Einschränkungen mit sich. Durch das starke Echo war der Saal berüchtigt einen „Klopfgeist“ zu beherbergen.
Im Rahmen notwendig gewordener brandschutztechnischer Auflagen sollte auf Initiative der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Tonhalle auch die akustischen Probleme gelöst werden. Zur raumakustischen Optimierung waren aufgrund der schwierigen Randbedingungen Untersuchungen am Computermodell allein nicht ausreichend. Aus diesem Grund wurde im firmeneigenen Akustiklabor ein Maßstabsmodell 1:12 erstellt. Hierbei wurden die geometrischen Besonderheiten exakt nachgebildet. Durch umfangreiche Untersuchungen und Schallmessungen am Modell wurden iterativ die günstigsten Oberflächenformen für Akustikmaßnahmen in der Kuppel und im Bühnenbereich ermittelt. In Abstimmung mit den Architekten HPP wurde eine Oberfläche für die innere Schale entwickelt, die den akustischen Anforderungen an Schalldurchlässigkeit und gleichzeitig den architektonischen Anforderungen entspricht. Auch reflektierende Oberflächen rund um die Bühne wurden neu angeordnet, so dass das Zusammenspiel der Musiker deutlich erleichtert wird. Das Besondere an der Akustik ist die Kombination einer großen Direktheit des Klangs mit einem wohlklingenden Nachhall. Beratungszeitraum: 2000 - 2005